Wer sich augenscheinlich plötzlich in der Situation befindet, dass Nähe Angst auslöst, wird sich früher oder später der Situation stellen müssen. Der Grund liegt nahe, denn ein Leben in Isolation ist weder angenehm noch erstrebenswert. Wenn Freunde und Familie im Alltag fehlen, geht ein wichtiges Stück an Lebensqualität verloren. Die bessere Alternative ist, sich der Angst vor Nähe zu stellen und sie mit professioneller Hilfe zu überwinden.
Woher kommt meine Angst vor Nähe?
Fast jeder Mensch hat in seinem Leben Situationen erlebt, die mit Ablehnung und Schmerz verbunden waren. Aus einem, im Grunde ganz normalen Moment entstehen tiefe Emotionen, die zu einer Blockade führen. Dies geschieht dann, wenn sich ein Mensch gegen einen anderen entscheidet, Gefühle werden nicht erwidert und laufen ins Leere. Der Eine fühlt sich befreit, der andere tief verletzt, Tränen fließen, der Schmerz scheint unerträglich. Auch die Trennung einer Partnerschaft löst solche Emotionen aus. Die sicher gewähnte Bindung zerbricht, im Inneren entsteht Leere. Jeder Mensch reagiert anders und entwickelt ganz unterschiedliche Gefühle. Von der daraus entstehenden Beziehungsangst sind mehr Menschen betroffen als manch einer glauben mag. Die Angst vor Nähe hat ihren Platz gefunden, fast unmerklich macht sie sich breit und schafft Stück für Stück eine größere Distanz zu Menschen.
Angst vor Nähe beeinflusst den Alltag
Der Trennungsschmerz eines geliebten Menschen ist nur eine Facette der Angst vor Nähe. Doch nicht immer geht es nur um den Partner oder Ehemann. Oft sind es unangenehme oder peinliche Situationen, die ein Mensch einfach nicht überwinden kann. Schnell, und oft unbemerkt, entwickelt sich die Angst vor Nähe bis zu einem Punkt, an dem das soziale Umfeld gestört ist. Nähe zeigt sich nicht nur in Liebe oder körperlicher Anziehungskraft, es geht vielmehr auch um Freundschaften und Bindungen. Gespräche, die persönliche Bereiche betreffen sowie Gedanken und Gefühle, die nicht jedem Menschen anvertraut werden, gehören zum Alltag – zum Leben eines Menschen. Hat dieser jedoch eine Bindungsangst entwickelt, fehlt ein entscheidender Part: Der Austausch von Gedanken, die Reflexion, das gemeinsame Erleben intensiver Momente. Im Endeffekt werden Emotionen jeglicher Art weitestgehend vermieden. Doch das Leben hat durch die Angst vor Nähe an Würze verloren.
Dramatische Erlebnisse beeinflussen das Leben und zukünftige Beziehungen
Weitaus dramatischer sind Erfahrungen nach Missbrauch. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass bei körperlichem oder seelischen Missbrauch das Vertrauen in Menschen verloren gegangen ist. Die emotionale Welt steht auf dem Kopf, eine intime Beziehung erscheint fast unmöglich. Einerseits besteht der Wunsch nach Nähe, andererseits ist es für den Betroffenen kaum möglich, die Angst vor Nähe zu bezwingen. Davon betroffen sind nicht nur Frauen, auch Männer haben als Kind oder Teenager Missbrauch erlebt, wenn auch weitaus weniger Betroffene darüber sprechen. Zurück bleibt eine tiefe Angst vor Nähe, und oft besteht nicht einmal mehr die Möglichkeit, das Erlebte zu verarbeiten, weil die Situationen einfach aus dem Gedächtnis gestrichen sind. Einsamkeit macht sich breit, auch wenn der Blick in den Spiegel verrät: Ich hätte gern eine Familie.
Angst vor Nähe ist kein empfehlenswerter Begleiter
Um nicht einsam als Bindungsphobiker zu enden, ist es ratsam, sich Hilfe zu holen. Es müssen nicht immer Extremsituationensein, um sich helfen zu lassen. Wenn Sie an sich bemerken, dass Sie dauerhaft keine intensiven Beziehungen eingehen können bzw. wollen oder eine tiefgehende Partnerschaft ablehnen, kann es an der Angst vor Nähe liegen, die dies nicht zulässt. Der Beziehungsangst auf den Grund zu gehen, bedeutet für Sie immer einen Schritt nach vorn. Das eigene Leben wieder in die Hand nehmen und aus eigener Kraft heraus gestalten. Für eine glückliche Zukunft lohnt es sich, die Distanz zu anderen Menschen zu überwinden.
Tun Sie das scheinbar Unmögliche: Greifen Sie nach den Sternen!
Eine Psychotherapie wäre eine Möglichkeit, sich der Angst vor Nähe zu stellen. Alternativ ist auch die Hypnose eine mögliche Wahl, um endlich das Gefühl der Einsamkeit zu verlieren. Viele Menschen können kaum noch erkennen, was für sie unerträglicher ist: Die Angst vor Nähe oder die Isolierung, die fehlende Gesellschaft. Wie ein Wollknäuel verheddern sich unbewusste Ängste mit Wünschen, die völlig legitim sind. Plötzlich wird klar, wie eng die Sehnsucht nach Nähe aber auch die Angst vor einer Partnerschaft zueinander stehen. Es gilt, dieses Knäuel Stück für Stück zu entwirren und einen langen Faden zu erhalten, der symbolisch für den Lebensweg steht. Nachdem dieser Pfad geebnet und die Angst vor Nähe überwunden ist, gehen Sie Ihren eigenen Weg – glücklich, mit Freunden, Familie und einer neuen Partnerschaft.